Ein Arzt führt einen Katheder ein

PFO-Verschluss

Schirmchenimplantation bei Vorhofseptumdefekt und offenem Foramen ovale

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Eine häufige Ursache für einen Schlaganfall ist neben Vorhofflimmern und Ablagerungen in den Halsschlagadern das offene Foramen ovale.

Das Foramen ovale ist eine angeborene Verbindung zwischen dem rechten und linken Vorhof im Herzen. Im Fetalkreislauf sind die Lungen des Embryos noch nicht entfaltet und funktionsfähig, der Embryo wird über die Nabelschnur mit sauerstoffreichem Blut versorgt.

Dieses sauerstoffreiche Blut fließt über das Foramen ovale unter Umgehung des Lungenkreislaufes vom rechten Vorhof in den linken Vorhof, die linke Herzkammer und weiter in den Körperkreislauf.

Das Foramen ovale ist nicht direkt ein „Loch“ in der Herzscheidewand, sondern viel mehr ein Schlitz zwischen zwei Membranen. Nach der Geburt verwachsen bei den meisten Menschen diese Membrane innerhalb kurzer Zeit.

Bei einem kleinem Teil der Bevölkerung persistiert das Foramen ovale auch nach der Geburt, das bedeutet, dass unter bestimmten Druckverhältnissen (kräftiges Husten, Pressen, Heben schwerer Gegenstände) der Druck im rechten Vorhof höher werden kann als im linken Vorhof. Dadurch öffnet sich das funktionell verschlossene Foramen ovale und Blut tritt unter Umgehung des Lungenkreislaufes in den linken Vorhof über.

Prinzipiell hat diese vorübergehende Umkehr des Blutflusses bzw. Öffnung des persistierenden Foramen ovales keinen Krankheitswert, außer in Situationen, in denen genau zum Zeitpunkt der Öffnung Blutgerinnsel aus dem venösen Kreislauf zum Herzen gelangen.

Das Blutgerinnsel rutscht durch das PFO in den arteriellen Kreislauf, kann ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall verursachen.

Die Diagnose eines PFO's wird im Rahmen einer transösophagealen Echokardiographie (Schluckecho) gestellt.

Bei dieser Untersuchung wird eine Echo-Sonde über die Speiseröhre vorgeführt, diese liegt so unmittelbar hinter dem Herzen. Nun wird Echokontrastmittel in die Vene gespritzt, um den eventuellen Kontrastmittelübertritt vom rechten in den linken Vorhof nachzuweisen.

Nach dem Ausschluss von Kontraindikationen wie z. B. Störungen der Blutgerinnung kann somit die Indikation zum interventionellen Verschluss des persistierenden Foramen ovales gestellt werden.

Der Eingriff wird im Herzkatheterlabor unter Röntgendurchleuchtung und unter echokardiographischer Kontrolle vorgenommen.

Das PFO wird mit einem so genannten „Schirmchen“ oder „Occluder“ verschlossen. Dieses besteht aus zwei elastischen Scheiben, die über einen Steg miteinander verbunden sind. Für den Verschluss des PFO's wird die Vene in der rechten Leiste punktiert. Von dort führt man einen Katheter in den rechten Vorhof vor. Hier kann das Foramen ovale mit Kontrastmittel dargestellt werden. Unter Röntgen- und Echokontrolle wird jetzt das Schirmchen im Bereich des PFO's platziert.

Das Schirmchen wird in den folgenden Tagen und Wochen von körpereigenem Bindegewebe überzogen und wächst damit in das Vorhofseptum ein.

Ein stationärer Aufenthalt von etwa zwei Nächten zur Überwachung schließt sich an.

Während des stationären Aufenthaltes wird eine Blutverdünnung mit z. B. Heparin subcutan durchgeführt. Nach der Entlassung bekommen Sie in der Regel für rund 6 Monate ASS (Acetylsalicylsäure) und Plavix® (Clopidogrel) bzw. verwandte Präparate anderer Hersteller. Diese Medikamente sorgen dafür, dass das Schirmchen gut einheilt und sich keine Blutgerinnsel (Thromben) bilden.

Anschließend wird Sie Ihr Hausarzt weiter betreuen.