Ein Arzt führt einen Katheder ein

Kryo-Pulmonalvenenisolation bei paroxysmalem Vorhofflimmern

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Elektrische Reizleitung im Herzen

Das Ursprungssignal für eine Kontraktion, das heißt die normale Pumpbewegung des Herzens, entspringt im Sinusknoten, der im rechten Herzvorhof liegt. Dieser leitet den Impuls an den AV-Knoten weiter, der an der Herzscheidewand zwischen den Vorhöfen und den beiden Herzkammern liegt und dann eine Pumpbewegung in den Herzkammern auslöst. Ein normaler Herzschlag liegt dabei im Ruhezustand zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute.
Tritt ein irreguläres, chaotisches Flimmern in den Vorhöfen auf, dann werden Signale von mehr als 350 Schläge pro Minute an den AV-Knoten weitergeleitet, der diese auf etwa 120 Schläge pro Minute herausfiltert. Die Folge ist, dass Vorhöfe und Herzkammern mit unterschiedlicher Geschwindigkeit schlagen.
Dies ist sehr anstrengend für das Herz, es wird nicht mehr vollständig kontrahiert und die Organe können nicht mehr so gut versorgt werden. Es kann durch die Bildung von Blutgerinnseln sowohl zu einer erhöhten Schlaganfallgefahr als auch durch die ständige Überlastung zu einer Herzinsuffizienz kommen.

Kryo-Pulmonalvenenisolation als Therapie gegen irreguläre Reize

Bei der Entstehung von Vorhofflimmern spielen die Pulmonalvenen einen  entscheidende Rolle. Die Kryo-Ablation bietet eine Therapieoption,bei der das für die Rhythmusstörungen verantwortliche Gewebe durch Kälteapplikation verödet und somit die Weiterleitung der störenden elektrischen Impulse an die Vorhöfe verhindert wird. Der vom Sinusknoten kommende Impuls wird dagegen nicht beeinträchtigt.


Über die Vena femoralis (Leistenvene) werden flexible Katheter zum Herzen vorgebracht und an bestimmten Stellen positioniert. Diese leiten während der gesamten Untersuchung ein intrakardiales EKG ab, über welches der Herzrhythmus kontinuierlich überwacht werden kann.
Um die Pulmonalvenen zu erreichen, wird eine lange Schleuse bis zum rechten Vorhof vorgebracht und das Septum (die Herzscheidewand) punktiert. Der Kryoballonkatheter wird eingeführt und in der vorgesehenen Pulmonalvene platziert. Nach präziser Positionierung im Eingangsbereich der Pulmonalvenen wird der Ballon mit Stickstoffmonoxid, einem flüssiges Kühlmittel, befüllt. Das anliegende Gewebe wird durch den sich im Ballon befindlichen flüssigen Stickstoff heruntergekühlt und verödet. Die elektrische Leitfähigkeit geht verloren. Dieser Vorgang wird an allen vier Pulmonalvenen durchgeführt.
Nach weiteren Kontrollen des Herzrhythmusses wird die Untersuchung beendet und die Katheter entfernt. Eine Nachblutung aus den Punktionsstellen wird durch einen Druckverband verhindert und für ca. zehn Stunden belassen.


Die weitere Betreuung findet auf unserer kardiologischen Station H1 statt, auf der Sie bis zum nächsten Tag am Monitor überwacht werden.
Nach verschiedenen Kontrolluntersuchungen und Informationen zu weiteren Verhaltensmaßnahmen können Sie üblicherweise das Krankenhaus nach einem Aufenthalt von etwa zwei bis drei Nächten wieder verlassen. Ihr Hausarzt wird die weitere Betreuung übernehmen.