Der neue Chefarzt der Radiologie blickt positiv auf seinen Start am Klinikum
Vor einem Monat hat Uchenna Mgbor die Nachfolge von Dr. med. Martin Hillitzer als Chefarzt der Radiologie am Klinikum Landkreis Freudenstadt angetreten. Dass seine Wahl nach diversen Stationen an Kliniken in Deutschland und der Schweiz auf den Schwarzwald gefallen ist, hat familiäre Gründe. Doch Mgbors Bilanz nach dem ersten Monat ist positiv: „In Freudenstadt wird auf einem sehr hohen Niveau gearbeitet.“
Nach seinem Studium an der Universität in Göttingen und der Facharztausbildung im Bereich Radiologie, führte Uchenna Mgbors beruflicher Weg in den Süden, unter anderem nach Baden-Baden, Karlsruhe und Zürich bevor er die Position des Chefarztes der Radiologie am Helios St. Elisabeth-Krankenhaus im fränkischen Bad Kissingen übernahm. Doch die Entfernung zu seiner Frau und den drei Kindern in der Wahlheimat Karlsruhe war weit. „Ich wollte wieder näher an der Familie sein und die Stelle in Freudenstadt hat einfach gut gepasst“, erklärt Mgbor. „Das Spektrum hier ist breiter und das finde ich reizvoll.“ Gemeinsam mit Chefarzt Dr. med. Stephan Stolpe leitet er nun die Radiologie am Klinikum Landkreis Freudenstadt.
Kooperationen sind bemerkenswert
Besonders die Kooperationen mit anderen Fachbereichen findet der neue Chefarzt in Freudenstadt spannend. In Bad Kissingen war der Radiologe bereits Teil des interdisziplinären Tumorboards, wie es in Freudenstadt ebenfalls praktiziert wird. Auch die Zusammenarbeit mit universitären Partnern ist ihm aus Bad Kissingen vertraut. Doch die intensive Kooperation zwischen dem Klinikum Landkreis Freudenstadt und der Uniklinik Tübingen findet Uchenna Mgbor bemerkenswert. „Das Klinikum Landkreis Freudenstadt hat einen sehr universitären Charakter und ein hohes Arbeitsniveau“, freut sich der neue Chefarzt nach seinem ersten Monat. „Das ist schon außergewöhnlich“.
Auch wie der erste Monat in Freudenstadt begann, war für den erfahrenen Mediziner ein neues Erlebnis. Am Klinikum Landkreis Freudenstadt gibt es seit September ein neues Onboarding-Verfahren. Zu Monatsbeginn werden alle neuen Mitarbeitenden gemeinsam in einer kleinen Feier begrüßt, durchs Haus geführt und mit allen wichtigen Informationen versorgt, bevor sie von ihren Abteilungen empfangen werden. „Dass wir hier alle gemeinsam und so liebevoll aufgenommen wurden, hat mir sehr gefallen“, sagt Mgbor. „Das kannte ich so nicht.“
Prägende Stationen in Nigeria und England
Ohnehin fühlt sich der neue Chefarzt im Schwarzwald wohl. Die Region um Freudenstadt kennt er gut, gemeinsam mit seiner Familie hat er schon früher gerne Zeit hier verbracht und Wanderungen unternommen. „Es ist eine schöne Region“, sagt er. „Es ist vor allem ein guter Ort, um Kinder großzuziehen.“ Und dieses Urteil fällt Uchenna Mgbor nicht leichtfertig, denn von der Welt hat er viel gesehen.
Seine Eltern stammen aus Nigeria. Nach Studium und Facharztausbildung in Deutschland ließen sie sich als Ärzte in Nigeria nieder und halfen beim Aufbau eines Krankenhauses mit. Mgbor selbst absolvierte Schulzeit und Abitur in Nigeria. Da Letzteres in Europa nicht anerkannt wurde, folgte noch eine Station im englischen Cambridge, wo er das internationale Abitur draufsattelte. Dann ging es wieder nach Deutschland, wo er in die beruflichen Fußstapfen der Eltern trat, – und schließlich in die Wahlheimat in den Süden. Diese möchte Uchenna Mgbor auch nicht so schnell wieder verlassen. Höchstens vielleicht, um geographisch noch ein Stückchen näher an Freudenstadt zu rücken.