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Notfälle werden trotz Corona im Klinikum Freudenstadt behandelt

Die Notaufnahme des Klinikums Freudenstadt steht der Bevölkerung an 365 Tagen rund um die Uhr für Notfälle zur Verfügung!

Bereits ab 16. März 2020 wurden aufgrund der COVID-19 Pandemie auf Anordnung der Bundesregierung alle verlegbaren Operationen in bundesdeutschen Krankenhäusern bis auf weiteres verschoben.
Diese Maßnahmen wurden ergriffen, um die Kliniken möglichst gut auf steigende Patientenzahlen, besonders im intensivmedizinischen Bereich, vorzubereiten. Ziel der Bundesregierung war und ist es, die Zahl der erkranken Menschen für das Gesundheitssystem beherrschbar zu halten.

Im Klinikum Freudenstadt hat man sich ebenfalls streng an die Vorgaben der Regierung gehalten, doch aktuell macht sich die Ärzteschaft des Klinikums verstärkt Sorgen um die Patienten, die sich aus Angst vor einer möglichen Infektion auch in einem schlechten gesundheitlichen Zustand, eventuell sogar in einer Notfallsituation, nicht ins Krankenhaus oder zu ihrem Hausarzt trauen.
Die Zahlen der Patienten, die beispielsweise mit Schlaganfall oder Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert werden, sind seit Beginn der Coronakrise stark gesunken. Dies kann schwere, zum Teil lebensbedrohliche Folgen haben.
Prof. Dr. med. Florian Bea, Chefarzt der Kardiologie sagt: „Wir haben in den letzten Wochen zum einen beobachtet, dass weniger Herzinfarktpatienten in die Klinik kommen und zum anderen, dass die Herzinfarktpatienten, die zu uns kommen, teilweise tagelang in ihren Wohnungen ausgeharrt und auf Besserung gewartet haben. Dies hatte schwerwiegende Folgen. Dadurch, dass die Herzinfarkte nicht zeitnah mittels Herzkathetertechnik versorgt wurden, haben die Patienten einen langfristigen Schaden an ihren Herzen erlitten. Bei der Behandlung des Herzinfarktes kommt es auf jede Minute an. Im schlimmsten Fall kann es dann auch zum Tode kommen, falls nicht zeitnah behandelt wird.“

Die Geschäftsführung weist nochmals darauf hin, dass Patienten, die mit einem Verdacht auf eine COVID-19-Infektion ins Krankenhaus kommen oder Kontakt zu einer Person mit einer COVID-19-Infektion hatten, über eine separate Aufnahme versorgt werden. Die Aufnahme oder Versorgung von COVID-Verdachtspatienten erfolgt streng separat von den Patienten, die als Notfallpatienten ins Klinikum kommen.
Patienten, die wegen einer COVID-Infektion stationär aufgenommen werden müssen, werden auf einer Isolierstation versorgt und sind somit ebenfalls streng von den anderen Patienten im Haus getrennt. Überhaupt muss nur ein kleiner Teil der an COVID-19 erkrankten Menschen stationär betreut werden. Der Großteil der Erkrankten kann die Infektion Zuhause auskurieren.
 „Es werden alle Bereiche strikt voneinander getrennt und die Hygienevorgaben werden überall eingehalten, um so eine Infektionsgefahr im Krankenhaus zu vermeiden“, sagt Prof. Dr. med. Florian Bea, Ärztlicher Direktor des Klinikums Freudenstadt.

Aufgrund der getroffenen Maßnahmen entwickelt sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen bundesweit aktuell linear. Diese Entwicklung lässt ab Mai eine schrittweise Lockerung der Einschränkungen zu, so dass nach Einschätzung der Bundesregierung ab Mai ein Teil der Krankenhauskapazitäten auch wieder für planbare Operationen genutzt werden kann. Dies ist wichtig, da auch das Verschieben von dringlichen Eingriffen, etwa bei Tumoren, oder von planbaren Operationen, etwa zum Hüftersatz, für die Betroffenen Patienten ein gesundheitliches und seelisches Leid nach sich ziehen kann.
Erfreulicherweise sieht das Direktorium der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt (KLF) gGmbH parallel zum Bundestrend einen deutlichen Rückgang an Patienten, die mit Corona-Infektionen stationär behandelt werden müssen. Stand heute befinden sich neun Patienten mit gesicherter Corona-Infektion auf der Isolierstation des Klinikums, davon zwei Patienten auf der Intensivstation. Diese Abnahme an Neuinfektionen ist sehr erfreulich. Auch gibt es seit drei Wochen keine Personalneuinfektion. Das ist ebenfalls sehr erfreulich und demonstriert einen professionellen Umgang des KLF-Personals mit der Situation und den daraus resultierenden Hygienemaßnahmen.
Daher werden nun im Klinikum Freudenstadt erste Schritte begonnen, die eine langsame Wiederaufnahme von Regelleistungen ermöglichen. So wird ein Teil der bisher den Corona-Patienten vorgehaltenen Notbetten wieder dem Regelbetrieb freigegeben. Natürlich weiterhin unter der strengen Maßgabe einer strikten räumlichen Abtrennung zu den Corona-Bereichen. Außerdem beginnt eine vorsichtige Wiederaufnahme chirurgischer Regelleistung, wie beispielsweise Hüftoperationen.

Team Interdisziplinäre Notaufnahme
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