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Wenn Baby und Familie im Mittelpunkt stehen


Geburtsklinik erhält WHO/Unicef-Titel „Babyfreundliche Geburtsklinik“

Freudenstadt. Das Neugeborene im Zimmer, als Familie in Ruhe zusammenzufinden, Bonding: Früher war dies in einem Klinikbetrieb schwer vorstellbar. Inzwischen sind Benefit und Bedeutung von babyfreundlichen Abläufen wissenschaftlich so klar nachgewiesen, dass WHO und Unicef die Initiative „Babyfriendly Hospital“ ins Leben gerufen haben. Knapp 110 Kliniken sind in Deutschland mit dem Zertifikat „Babyfreundlich“ ausgezeichnet. Seit diesem Monat ist das Klinikum Landkreis Freudenstadt eine von ihnen.

Dass das Klinikum Landkreis Freudenstadt mit dem WHO/Unicef-Zertifikat „Babyfreundliche Geburtsklinik“ ausgezeichnet wurde, ist das Ergebnis von jahrelanger, sorgfältiger Weiterentwicklung des Angebots an der Geburtsklinik. Entsprechend groß ist die Freude bei Dr. Peter Seropian, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Landkreis Freudenstadt, und Franziska Haas, Leiterin des Kreißsaals und der Wochenbettstation: „Das ist eine Teamleistung, hinter der viel Herzblut und noch mehr Fleiß stecken. Wir sind stolz und dankbar.“

Überzeugt, aber undogmatisch
Babyfreundliche Kliniken arbeiten anders: Die Abläufe sind stark an die Bedürfnisse von Müttern, Babys und Familien angepasst. Bindungsförderung spielt eine zentrale Rolle. Zehn Kriterien müssen WHO/Unicef-zertifizierte Geburtskliniken erfüllen. Dazu gehören unter anderem 24-Stunden-Rooming-In und Bonding, ausgiebiger Hautkontakt und Familienzeit, eine fachliche und intensive Betreuung zum Thema Stillen, Begleitung der Eltern bei den verschiedenen Fragen rund um Neugeborene, der Verzicht auf Kooperationen mit Herstellern künstlicher Säuglingsnahrung sowie kontinuierliche Schulung aller Mitarbeitenden.
Vieles davon wird am Klinikum Landkreis Freudenstadt schon seit langem praktiziert. Dass Neugeborene in einem Schlafsaal weit weg von den Eltern untergebracht werden? Am Klinikum Landkreis Freudenstadt schon seit Jahren undenkbar. „Wenn nicht medizinische Gründe anderes verlangen, bleiben Mutter und Kind nach der Geburt direkt und dauerhaft zusammen“, betont Franziska Haas. 
Stillen?  Auch das am Klinikum Landkreis Freudenstadt schon lange ein Fokus-Thema. Die Initiative „Babyfreundliche Geburtsklinik“ verfolgt das Ziel, Müttern das Stillen als gesündeste Form der Ernährung und Bindungsförderung nahezubringen. Es schützt das Kind unter anderem vor Infektionen, Allergien und Übergewicht und senkt bei der Mutter das Risiko für Tumorerkrankungen, Depressionen und Diabetes mellitus.
Gleichzeitig ist dem geburtshilflichen Team der Frauenklinik eine undogmatische Haltung sehr wichtig. „Wir beraten zum Wohlergehen – aber die Entscheidung liegt am Ende bei den Eltern“, betont Haas. „Wenn sie sich für andere Wege entscheiden, sei es beim Stillen oder beim Bonding, dann gehört es zu unserer Philosophie, dass wir sie auch darin begleiten und unterstützen.“

Zertifizierung bestätigt das herausragende Angebot
Das WHO/Unicef-Zertifikat „Babyfreundliche Geburtsklinik “ ist für das Team der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Bestätigung der bisherigen und Motivation für die künftige Arbeit. 
„Die Exzellenz unseres Angebots wird damit offiziell bestätigt und erhält mehr Strahlkraft“, sagt Chefarzt Dr. Peter Seropian. Geburt ist ein emotionales und sensibles Thema. Werdende Eltern wünschen sich ein Umfeld, das zu ihren Bedürfnissen passt und in dem sie sich gut aufgehoben fühlen. „Durch die klaren Kriterien, die mit dem Zertifikat ‚Babyfreundlich‘ verbunden sind, wissen die Eltern, was sie bei uns im Klinikum erwarten dürfen“, so der Chefarzt.
Auch für die Positionierung des Klinikums in der bundesweiten Kliniklandschaft ist die Auszeichnung ein bedeutender Schritt. „Der ländliche Raum braucht exzellente Geburtskliniken“, sagt Geschäftsführerin Monique Bliesener. „Das Zertifikat bestätigt, dass das Klinikum Landkreis Freudenstadt auch im Bereich Geburtshilfe eine wichtige Säule in der regionalen Versorgung bildet.“

Klinikum stellt sich gegen den Trend der sinkenden Geburtenzahlen
Am meisten profitieren von dem Zertifikat „Babyfreundliche Geburtsklinik “ aber die Neugeborenen und Eltern. „Dass im Klinikum hervorragende Geburtshilfe geleistet wird, hat sich in der Region rumgesprochen“, weiß die leitende Hebamme Franziska Haas. „Mit der Zertifizierung bekommt unser Angebot aber nochmals einen wichtigen Schub in der Wahrnehmung“.  An Zulauf mangelt es der Geburtsklinik nicht: Entgegen dem bundesweiten Abwärtstrend sind die Geburtenzahlen am Klinikum Landkreis Freudenstadt stabil geblieben – und sogar leicht angestiegen. „Dank unseres neuen Kreißsaals und der modernen Wochenbettstation haben wir auch noch Platz für mehr Babys“, freut sich Haas.
Weitere Informationen zur WHO/Unicef-Initiative „Babyfreundliche Geburtsklinik“ gibt es unter www.babyfreundlich.org.
 

Gruppenfoto mit (von links) Anna Labocha, Stillberaterin; Franziska Haas, Leitende Hebamme; Dr. Jörg Schwegler, Leitung Qualitätsmanagement; Nicole Völkle, Stillberaterin; Dr. Peter Seropian, Chefarzt; Heike Killinger-Spörlein, Pflegeentwicklung; Andreas Kuznik, Ltd. Oberarzt; Heike Angermüller-Braun, Projektleitung; Dr. Viola Vertes, Assistenzärztin
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