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Wenn der Schmerz das Kommando übernimmt

Klinikum Freudenstadt lädt am Welt-Schmerztag zu Infoveranstaltung ein

Freudenstadt, Mai 2022. Seit fünf Jahren bietet das Klinikum Freudenstadt stationäre multimodale Schmerztherapie für Patienten mit chronischer Schmerzkrankheit an. Anlässlich dieses kleinen Jubiläums lädt das Klinikum zum Welt-Schmerztag am 7. Juni zu einer Informationsveranstaltung ein. Von 16 bis 19 Uhr können sich Interessierte im Rahmen eines Jubiläumcafés detailliert über die Angebote in der multimodalen Schmerztherapie informieren und die verschiedenen Fachdisziplinen kennenlernen, die in diesem Bereich zusammenarbeiten. 

Patienten mit chronischer Schmerzerkrankung haben meist einen jahrelangen Leidensweg hinter sich, bevor sie an das Klinikum Freudenstadt kommen. Die ursprünglichen Auslöser des Schmerzes sind individuell. Der Ursprung kann in einer vergangenen Verletzung liegen, oder in einer Erkrankung. Gemeinsam haben die Patienten aber, dass sich der Schmerz irgendwann verselbstständigt hat. Statt eine Warnfunktion zu übernehmen, wurde er ein Dauerzustand – der das Leben der Betroffenen immens beeinträchtigen kann.

Kurzvorträge, Bewegungsparcours und Fragerunden
Die komplexe Krankheitsstruktur bei chronischen Schmerzerkrankungen erfordert daher einen interdisziplinären Behandlungsansatz. In der multimodalen Schmerztherapie am Klinikum Freudenstadt arbeiten Ärzte verschiedenster Disziplinen Hand in Hand mit Psychologen und Physiotherapeuten. 
Am 7. Juni von 16 bis 19 Uhr stellen die Ärzte und Therapeuten des multimodalen Schmerzzentrums ihre Arbeit in persönlichen Gesprächen vor. Der Fachbereich Physiotherapie hat zudem verschiedene Stationen aufgebaut, welche die Besucher ausprobieren können. Interessenten erhalten Informationen über die Behandlungsphilosophie, die einzelnen Therapiebausteine der multimodalen Schmerztherapie wie auch über den Ablauf einer stationären Behandlung.
Während der gesamten Veranstaltung haben die Besucher außerdem die Möglichkeit, Fragen an die Ärzte und Therapeuten zu richten. 
Die Veranstaltung findet in der Cafeteria des Klinikums Freudenstadt statt und ist ohne Anmeldung und kostenfrei zugänglich.

Ziel ist die Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben
In die stationäre multimodale Schmerztherapie kommen Patienten, bei denen ambulante oder klassische Therapien erfolglos blieben. „Der anhaltende jahrelange Schmerzzustand ist nicht nur körperlich belastend, sondern auch psychisch enorm zehrend“, erklärt Dr. med. Isolde Seyler-Würth. „Viele Patienten sind in Folge von Schmerzerkrankungen nicht mehr arbeitsfähig, ziehen sich zurück und schränken ihren Handlungsradius aus Angst zunehmend ein.“
In der interdisziplinären, multimodalen Schmerztherapie wird daher für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept ausgearbeitet, in dem verschiedene medizinische Fachrichtungen mitwirken. Dieses reicht von Trainingstherapie über medikamentöse Behandlung bis hin zu interventionellen Verfahren. 17 Tage sind die Patienten für die Therapie durchschnittlich stationär vor Ort am Klinikum Freudenstadt. In dieser Zeit werden sie auch psychotherapeutisch begleitet. 
„Es ist unwahrscheinlich, dass der Schmerz völlig verschwindet“, sagt Dr. med. Hermann Schwarz. „In der multimodalen Schmerztherapie lernen die Patienten aber mit dem Schmerz umzugehen und wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“ 

Bedarf ist groß
Nach Schätzungen der deutschen Schmerzgesellschaft leiden bundesweit rund zwei Millionen Bürger an chronischen Schmerzerkrankungen. Oft handelt es sich um Schmerzen im Bewegungsapparat oder um chronische Nervenschmerzen. Auch Patienten mit Fibromyalgie oder anderen Schmerzkrankheiten gehören zu den Betroffenen. Der Bedarf und die Nachfrage in der multimodalen Schmerztherapie sind groß.
„Aus diesem Grund ist das Angebot am Klinikum Freudenstadt so wichtig“, erklärt Matthias Meier, Geschäftsführer der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH. Multimodale Schmerztherapie wird sonst vorwiegend in großen Kliniken angeboten, doch die Wartelisten sind allein in Baden-Württemberg lang. „Dass wir hier in der Region ein Schmerzzentrum mit so einem breiten Spektrum haben, ist ein wichtiger Baustein in der medizinischen Versorgungslandschaft“, so Meier. Das Klinikum Freudenstadt ist außerdem Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer manualmedizinischer Akut-Kliniken“ (ANOA), einem Verbund von Krankenhäusern, der sich auf akute und chronifizierte Erkrankungen des Bewegungssystems einschließlich einem breiten Spektrum von Schmerzerkrankungen spezialisiert hat.
 

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