
Geriatrischer Schwerpunkt
Geriatrie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit den natürlichen Alterungsprozessen und den Erkrankungen des älteren Menschen befasst. Die Zielsetzung geriatrischen Handelns ist nicht primär auf vollständige Heilung ausgerichtet, sondern auf den Erhalt bzw. die Wiederherstellung größtmöglicher Selbstständigkeit und Lebensqualität.
Der geriatrische Patient ist im Allgemeinen durch alters- und krankheitsbedingte Gebrechlichkeit bedroht, pflegeabhängig zu werden. Um dies zu verhindern, muss die Gefahr rechtzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Gemäß den Empfehlungen des Landesgeriatriekonzeptes ist in jedem Landkreis Baden-Württembergs ein Geriatrischer Schwerpunkt eingerichtet, üblicherweise am größten Krankenhaus des Kreises. Die Mitarbeiter des Schwerpunktes gehören verschiedenen Berufsgruppen (Arzt, Pflege, Therapeuten, Sozialdienst) an, damit die Gesamtsituation des älteren Menschen unter medizinischen, psychologischen und vor allem auch sozialen Aspekten möglichst vollständig erfasst werden kann.
Von besonderer Bedeutung für die älteren Patienten unserer Krankenhäuser stellt sich die enge Verbindung zwischen Geriatrischem Schwerpunkt in Freudenstadt und der Klinik für Geriatrische Rehabilitation in Horb dar. Dadurch können wir unseren älteren Patienten nach Schlaganfall, nach Sturz mit Knochenbrüchen oder nach Hüft- und Knieprothesen-Operation oftmals eine unmittelbare Weitervorsorgung vom Akut-Krankenhaus in der Rehabilitation vermitteln.
Leistungsspektrum
- Fortbildungen für Mitarbeitende im Gesundheitswesen
- Vorträge zu Ethik im Gesundheitswesen, Vorsorgende Verfügungen, Demenz, Depression im Alter u.a.
- Moderation und Mitarbeit in regionalen und überregionalen Arbeitsgruppen
- Angehörigenschulungen für Angehörige von Menschen mit Demenz
Wenn Alter und Krankheit uns ethisch herausfordern
Unterstützung durch klinische und ambulante Ethikberatung
Wenn Alter und Krankheit uns ethisch herausfordern, dann sind gemeinsame Fürsorge und gemeinsam getragene Verantwortung von großer Bedeutung.
Es gibt zahlreiche Situationen am Lebensende, die für die betroffenen Patienten, aber auch für Angehörige sehr belastend sein können. Insbesondere wenn der Betroffene selbst nicht mehr in der Lage ist, seinen Willen zu äußern, müssen Angehörige als Bevollmächtigte oder Betreuer oftmals weitreichende Entscheidungen treffen:
Soll meine Mutter nochmals operiert werden oder würde sie das nicht mehr wollen? Unser Vater will nichts mehr essen und trinken – müssen wir akzeptieren, dass er nicht mehr leben will? Meine Frau will nicht mehr ins Krankenhaus – das geht doch nicht, oder? Sollen wir die künstliche Ernährung des Vaters beenden – er hat doch früher immer gesagt, dass er so etwas auf keinen Fall will. Ist die vorhandene Patientenverfügung auf die aktuelle Situation anwendbar? Darf ich meine Mutter mit fortgeschrittener Demenz ins Pflegeheim geben, auch wenn sie das absolut nicht will?
Diese und ähnliche Entscheidungen können bei Angehörigen sehr belastende Schuldgefühle auslösen. Auf der Basis juristischer Vorgaben sowie durch umsichtigen Umgang mit Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht sollte in einem sorgfältigen Entscheidungsprozess das bestmögliche Vorgehen im Sinne des Betroffenen möglichst im Einvernehmen mit allen Beteiligten gefunden werden. Dabei kann Ethikberatung im Bedarfsfall eine wertvolle Unterstützung sein.
Hier haben wir weitere Informationen für Sie zusammengestellt:
- Ambulante Ethikberatung im Landkreis Freudenstadt
- Beispielhafter Entwurf Patientenverfügung
- Vorsorgevollmacht
- Betreuungsverfügung
Kontakt & Sprechstunden

Flyer & Downloads
Ärzte & Qualifikationen

Ärztlicher Leiter des geriatrischen Schwerpunkts
Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie
Geriatrie, Ethikberatung
Lehrtätigkeit:
Lehrtätigkeit an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule; Unterricht für PJ-Studenten
Ausbilder für Ethikberatung
Mitgliedschaften:
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V.
Akademie für Ethik in der Medizin (AEM)